Chara-Der Anfang und Anker
1992 trat die damals 3 jährige Viszla- Setter-Mix Dame “Chara“ aus dem Tierschutz in mein Leben und die Liebe zu den kurzhaarigen Vorstehhunden war erwacht- bis heute anhaltend und ungebrochen. Chara hat mich durch viele schwierige Zeiten begleitet, sie war oft Fels in der Brandung, Begleiterin in schweren Lebenslagen. Lange Runden im Wald waren unsere Flucht. Sie hat dieses unterwegs sein immer sehr genossen und ist auch als Seniorin noch am Pferd mitgelaufen. Unsere gemeinsame Reise endete am 21.03.2003. Danach war ich 4Monate ohne eigenen Hund.
Dingo-Der Seelenhund und Lehrmeister
In der Zeit des Staatsexamens zur Human Physiotherapeutin 2003 zog mein Seelenhund , der Deutsch Kurzhaar “Dingo“, ein. Dingo fand ich im Tierheim Northeim. Eigentlich war ich auf der Suche nach einer Hündin, nicht älter als 4 und nicht höher als kniehoch. Ich sah ihn und er war es. Allerdings Rüde, 6 Jahre, über 65cm Schulterhöhe und ab da mein ständiger Begleiter. Er hat mich viel über Empathie von Hunden gelehrt, da er mich bei meiner Arbeit in verschiedenen Alten- und Pflegeheime begleitet hat. Er konnte Stimmungen und Gefühle von Menschen erfassen und damit arbeiten, so, wie dieser Mensch es gerade brauchte Ein ganz wundervoller Begleiter mit manchmal etwas kuriosen Ideen. Er hat so vielen Menschen das Laufen wieder etwas näher gebracht (schneller als ich es konnte) , Ängste ( 2x auch die Angst vor Hunden) genommen und immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Es gab Patienten, die sich ohne Dingo gar nicht haben behandeln lassen. Dingo musste ich am 27.07.2010 ohne Vorwarnung gehen lassen, ein unerkannter Milztumor war geplatzt. Er fehlt seit dem jeden Tag.
Lilli-Die Terrorine
Im März 2010 übernahm ich eine 6 Monate alte Jagdterrier-Hündin aus schlechter Haltung und ziemlich zerbissen. “Lilli“ lehrte mich, dass Terrier zwar ein bisschen anstrengend sind, aber trotzdem liebenswert. Ihre Jagdpassion hat sie erst mit 2 ½ Jahren entdeckt, die Hausherrschaft hatte sie aber schon weit vorher an sich genommen. Viel später ist sie zur Nachsuche ausgebildet worden, was sie bis heute auch mit äußerster Hingabe betreibt.
Watson-Der Sanfte
Dazu gesellte sich dann im Oktober 2010 der 4jährige Pachon Navarro-Mix “Watson“ aus Spanien. Watson war eine Seele von Hund lieb, anhänglich und verschmust. Sein Hobby war das Vorstehen vor Schmetterlingen-sofern man diese vorstehen kann. In der leider kurzen Zeit, die er bei mir sein dufte, ist er von einem sehr ängstlichen Hund zu einem fast normalen Hund mit kleinen Einschränkungen geworden. Er hat bellen, buddeln und spielen gelernt und angefangen seine Welt zu entdecken, das allerdings in einem max 20m Radius um mich. Anfangs war dies nicht denkbar. Er starb am 27.01.2013 an einem akuten Nierenversagen.
Lumpi-Das Seelchen
Der “Lumpi“ zog Himmelfahrt 2011 mit 13 Monaten-anfangs aus einer Platznot seines “Züchters“ (einziger Rüde und 3 Hündinnen läufig) eigentlich auch nur vorrübergehend bei mir ein. Zwar kannte ich ihn seit seiner Geburt (ich war dabei) aber was sollte ich mit einem Mix aus Hann. Schweißhund und BrandlBracke?? Ich hatte mich ein wenig gekümmert und ihn und seine verbleibenden 2 Geschwister abwechselnd mit Gassi genommen. Immer öfter stand er dann, obwohl ich ihn eigentlich wieder in den Zwinger gesperrt hatte, vor meiner Tür und ich musste ihn wieder hoch zum Stall bringen. Tja, es folgte die oben beschriebene Ausquartierung und im November desselben Jahres ging er dann doch in meinen Besitz über. Seit dem ist er mein Schatten, der mir in mir liest und meine Gefühle direkt wieder gibt und immer da ist. Er begleitet mich, wenn möglich, in verschiedene Alten- und Pflegeeinrichtungen und wickelt mit seinem unvergleichlichen Charme alle um die Pfote. Wanderungen -auch sehr lange- sind unser Steckenpferd. Lumpi hat, zusammen mit Woody, viele Dogtrekkingkilometer (allerdings die Hikedistanzen +/- 50km) und andere Wanderungen gemeistert und ist auch einen Halbmarathon mitgelaufen.
Der Kilometermacher und Clown
Im März 2013 kam der da 3jährige Deutsch Kurzhaar Mix “Woody“ aus Spanien, zwischendurch wohnhaft in Stuttgart zu mir. An der Leine ging es ohne Rücksicht nur nach vorne, jeder fremde Hund war eine Provokation. Sein größtes Glück lag im freien Laufen, was anfangs ja nur in umzäunten Gelände möglich war. Nach Absprache durfte er das erste Mal im Zug vor dem Fahrrad laufen und fand seinen Sport. Die Leinenproblematik löste sich damit fast von selbst und nach ½ Jahr durfte er dann auch in den Freilauf. Woody, liebevoll als „die Ameise“ bezeichnet, war der Kilometer-Traber. Lange, flotte Wanderungen und Joggingeinheiten, CaniCross und Dogtrekking (Hike-Distanzen), immer in Bewegung nur Frauchen war stets zu langsam. Woody ist sowohl vor Scooter und Bike, als auch vor dem Kickspark viele Kilometer mit Ehrgeiz, viel Spaß und immer einem Lächeln im Gesicht gelaufen- nur überholt werden mochte er gar nicht. Nach dem “ Zugspitz Ultratrail Basic XL“ im Juni 2017 ist er dann in Zughund-Rente gegangen. Hobbymäßig betreibt er nach wie vor Dummy-Arbeit.
Bekannt ist Woody für seinen spontan-komischen Aussetzer und merkwürdigen Ideen. Im Umgang mit anderen Hunden ist er ein ehrlicher, grundsouveräner Rüde, was ich anfangs gar nicht vermutet hätte.
Handicap-Hund Na und???
Und dann kam “Mogli“- mittlerweile allerdings “Freiherr Mogli von Kos zu Wilhelmsthal“
Eigentlich wollte ich ja nur Halsbänder für meine beiden Bengels haben und nur durch Zufall habe ich auf die Tierschutzseite der Firma gesehen… Und da war er, der behinderte Pointer auf einer griechischen Insel. Ganze 2 Jahre hab ich ihn beobachtet und immer gehofft, dass sich jemand findet, der den süßen Kerl nehmen möchte und ihm ein Leben in Liebe und fachgerechter Betreuung zuteilwerden lässt. Naja, am 09.09.2015 gegen 22.00 landete der Mogli in Hamburg Fuhlsbüttel und mitten in meinem Herzen.
Aus der Transportbox stieg ein verunsicherter Pointer-Bub. Erst da habe ich die Behinderung richtig gesehen. Was passiert war und warum er ist wie er ist, bleibt sein Geheimnis. Für Mogli ist es eh irrelevant. Mittlerweileist er ein fröhlich- alberner Hund, manchmal etwas schüchtern aber immer unterwegs und wahnsinnig interessiert. Mogli lehrt uns jeden Tag, dass Behinderungen nur in unseren Köpfen entstehen und jeder auf seine ganz eigene Art leben und glücklich sein kann, wenn man eine Chance bekommt. Abwechslungsreiche Spaziergänge sind das, was ihn glücklich macht- Gras unter den Pfoten und die Nase im Wind.
Seine beiden Vorderbeine sind deformiert. Das rechte Bein ist extrem nach außen gedreht, das Karpalgelenk verdickt und durchtrittig, er läuft auf der Außenkante der Pfote, welche sich wegen der andauernden Fehlbelastung auch verformt hat. Das linke Vorderbein ist ab Ellenbogen motorisch gelähmt. Das Karpalgelenk ist 90° gebeugt und kann nicht gestreckt werden. Beim Laufen stützt er sich darauf ab. Das hindert ihn aber an nichts. Seit November 2018 wissen wir, dass auch seine Hüften nicht in Ordnung sind. Die Röntgenbilder zeigen bds. eine schwere HD. Auch davon lässt er sich nicht beeindrucken. Frauchen schon und hat deshalb einen Rollwagen besorgt. Diese Herausforderung hat Mogli mit Bravour gemeistert und läuft nun auch im Rollwagen.
Mogli bekommt täglich Physiotherapie von mir und manchmal fahren wir zusätzlich noch zu einer ganz lieben Kollegin.